GMS BIVIO

Mehr Info zum GMS BIVIO
GMS BIVIO nach dem Verkauf unter den neuen Eignern Clément und Diana Verhelst-Windey
GMS BIVIO AUF DER DONAU
Zu 30 Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit mit dem GMS BIVIO gratulieren wir Clément und Diana Verheist-Windey herzlichst.

Widmung zum 30 jährigen Jubiläum
Zu 30 Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit mit MGS BIVIO gratulieren wir Clément und Diana Verhelst Windey herzlich!
Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass ein wenig in der Kiste der letzten 30 Jahren zu stöbern und erfahren was aus einem ehemaligen Schiff der SRN geworden ist.
1983 hat Clément Verhelst als junger Mann aus dem Nachlass der SRN MGS VALMARA gekauft und 1988 eine liebenswerte Schifferfrau mit Name Diana geheiratet. Nach 12 erfolgreichen Jahren mit MGS Valmara kamen sie zum Schluss das ein grösseren Schiff mehr Erfolg versprach.
Im Jahr 1992 ist ihr Sohn Olivier auf VALMARA zur Welt gekommen.
VALMARA fuhr zu dieser Zeit schon als TINA V.
Die beiden schauten sich bei verschiedenen Makler um und stiessen im Februar 1995 auf das zu verkaufende MGS BIVIO. Sie entschieden sich das Schiff zu kaufen. Die Gründe waren einerseits das die SRN ihre Schiffe gut gewartet hatten. Aber in einer Zeit in welcher immer mehr grosse Schiffe gebaut wurden erkannten sie das es auch etwas kleinere Schiffe benötigte um in kleinen Kanälen und Häfen die Industrie mit den benötigten Rohstoffen zu versorgen.
Hier ist zu erwähnen das 1993 MGS BIVIO unter dem vorherigen Eigner als 1. Schweizer Schiff mehrmals auf der Donau gefahren ist.
Am 1. April 1995 holten die zwei neuen und stolzen Besitzer das Schiff in Raamsdonksveer ab und begaben sich auf die Werft in Rupelmonde. Auch sonst würde es noch eine Veränderung geben, Diana war war kurz vor der Niederkunft ihrer Tochter Charlotte.
In Rupelmonde wurden umfangreiche Umbauten vorgenommen. Die 2 Wohnungen achtern vom Schiffsführer und Steuermann wurden zu einer grossen, stilvollen Wohnung umgebaut. Das gesamte Lenzsystem der Balasttanks wurde ausgebaut. Die ganzen Umbauten erleichterten das Schiff um 50 Tonnen welche nun mehr geladen konnten.
Aber schon während der ersten Reisen tauchten technische Probleme auf. Unter anderem waren war die Abdichtung der Welle nicht mehr dicht. Auch taugte der Bugstrahl nicht viel weil es eine Fehlkonstruktion war. Irgendwann war Diana der Meinung das es besser wäre das Schiff wieder zu verkaufen.
Die Meinung das SRN oder die letzten 2 Eigner das Schiff gut gewartet hatten entpuppte sich als Irrtum da SRN sowie die Nachfolger in finanziellen Schwierigkeiten waren.
Aber Clément und Diana wären nicht sie gewesen wenn sie Probleme gesehen hätten. Sie sahen Lösungen. Und ihre Strategie mit der Grösse des Schiffes gab ihnen Recht.
Laufend wurde einiges am Schiff erneuert:
1995 neue Lucken da die alten durchgerostet waren
1996 wurde der Autokran montiert
1997 wurde das gesamte Schiff sandgestrahlt und verlor die rote Farbe.
1998 Bugstrahl erneuert
2000 liessen sie die Laderaumwände erneuern. Auch hier lief es nicht rund. Infolge schlechter Montage und mangelhafter Ausmessung mittels Laser hatte sich der Dennebaum verzogen und die Rolllucken passten nicht mehr, sie liessen sich nur noch schwer verschieben und sprangen aus den Laufschienen. Die beiden hatten schlaflose Nächte bis ein gerichtlicher Experte den Fehler bestätigte. Die Werft musste nacharbeiten.
2001 wurde dann die Matrosen Wohnung zu der grossen Wohnung dazu genommen sowie dort ein grosses Badezimmer mit WC eingebaut.
2002 eine neue Küche installiert in welcher Diana traumhafte Gerichte zubereitet
2003 wurde das Steuerhaus und die Ruderanlage erneuert da ein guter Kapitän richtiges Werkzeug benötigt
2006 wurde die Maschine (Deutz) durch eine Cummins ersetzt. Aber auch hier hatte die Sache einen Hacken: Auf der Werft erhielten die zwei die Nachricht das ihr Befrachter in Konkurs gegangen sei. 38`000 Euro konnten vom Befrachter nicht mehr bezahlt werden. Geld welches in so einer Situation fehlt. Hat doch der Werftaufenthalt damals über 100`000 Euro gekostet.
2016 musste die Strau ausgwechselt werden
2025 wurde die gesamten elektrischen Installationen erneuert
Immer wieder investierten die zwei viel Geld um das Schiff in Schuss zu halten.
Wärend dieser Zeit bekamen sie 2 Kinder, die Charlotte und den Olivier. Welche wie üblich an Bord aufgewachsen sind. Clément erzählte mal das bei dem einen kurz vor der Geburt während sie schliefen eingebrochen wurde und der Schrecken wohl die Geburt auslöste.
Zu dieser Zeit lebte die Familie ausschliesslich auf dem Schiff ohne Wohnsitz an Land.
2016 erwarben die zwei dann ein Grundstück mit einem alten Haus direkt an der Schelde mit direktem Blick aufs Wasser und die Schifffahrt, Sie liessen das alte Haus abreissen und ein schönes Haus bauen. 2019 konnte die beiden dann dort einziehen.
Ich meine das ist eine gute Investition fürs Alter.
Auch gab es Schreckensmomente in den Jahren (oder warum das Schweizer Kreuz am Bug verschwunden ist). Als die Clément und Diana im Dezember 2021 nach langem Arbeitstag bei der Schleuse Evergem lagen und schliefen, kollidierte ein aus der Schleuse ausfahrendes Schiff mit BIVIO. Im Februar 2022 wurde der Schaden behoben. Aber dessen noch nicht genug: Im November 2022 wurden sie auf dem Waal auf dem Weg von Rotterdam nach Maashees von einem leeren Tanker der sich in der Talfahrt befand angefahren und sie konnten bis ende des Jahres nicht mehr fahren. Gerade in diesem Jahr war viel Fracht mit besonders guten Frachtpreisen da. Eine empfindliche Einkommenseinbusse resultierte daraus.
Aber es gab auch grosse Feste auf oder um das Schiff.
So führt ihre Tochter Charlotte die Schiffer Tradition weiter und heiratete am 19. Juni 2021 den Björn De Backer. Ein grosses Fest wurde da gefeiert bei welchem viele befreundete Schiffer mit ihren Schiffen ihre Aufwartung machten. Das junge Paar ist Eigner von MGS TRESOR (EX ELSASS).
Der Sohn Olivier hat sich für die Arbeit an Land entschieden und arbeitet als leitender Mechaniker.
Aufgrund den guten Beziehungen zu Befrachtern und der Zuverlässigkeit von Clément und Diana läuft das Geschäft mit dem Schiff gut. Auch ging ihre Rechnung bezüglich den kleineren Schiffe auf, auch diese benötigt es. Und so sind die beiden in Belgien, Holland, Frankreich sowie auf dem Rhein und den Nebenflüssen anzutreffen.
Diana und Clément stammen aus alten Schifferfamilien, schon die Väter und Grossväter betrieben Schifffahrt. Oft wurden damals noch die Kähne von Hand gezogen. Und so verwundert es nicht das in diesen gewachsenen Strukturen mit Herzblut ein Schiff mit Erfolg betrieben werden kann.
Zum Schluss bleibt uns nichts anders als Euch weiterhin „Gute Fahrt“ zu wünschen. Möget Ihr gesund bleiben und noch lange Freude an der Fahrt haben.
Und noch ein Ratschlag an die Leser dieses Berichtes: Haltet immer die Augen offen wenn ihr am Wasser seit, man weiss nie wann die fliegenden Belgier vorbei rauschen!
Lebenslauf des Schiffes
Gebaut 1972
Bauwerft Gebr Coops, Hoogezand NL
Gebaut durch Westraug Berlin als SAMOA
1974 Verkauf an Schulte&Bruns Emden als Irmgard / 1978 Konkurs von S&B
1978 Verkauf an SRN als BIVIO
1993/1994 Verkauf an 2 Partikuliere welche ohne Erfolg das Schiff betrieben
1995 Verkauf an Clément und Diana Verhelst Windey
2025 immer noch im Besitz von Clément und Diana Verhelst Windey
Rolf Gertsch und Peter Morgenthaler im September 2025